Der Kreisschützenbund Iserlohn hat zu seinem Jubiläum im Jahr 2012 eine umfangreiche Chronik erarbeitet. Diese ist bei den Mitgliedern des Kreisvorstandes weiterhin erhältlich. An dieser Stelle daher nur ein kleiner Auszug aus der Geschichte des Kreisschützenbundes Iserlohn.
Die Gründung
Bereits vor dem Jahr 1962 gehörten einige Vereine des damaligen Landkreises Iserlohn dem Sauerländer Schützenbund an. Diese Vereine wurden durch Josef Schulte vom BSV Lendringsen 1857 und Bruno Deimen vom BuSV Hüingsen im Kreisschützenbund Arnsberg vertreten. Da die Vereine außerhalb des eigentlichen Kreisgebietes des Kreisschützenbundes Arnsberg ansässig waren, wurden sie als „kreislose Vereine“ geführt.
Aus diesem Grunde gab bereits die Kreisversammlung des Kreisschützenbundes Arnsberg am 12.03.1960 in Müschede die Anregung bzw. den Hinweis an den Sauerländer Schützenbund, eine neue Kreisgruppe Iserlohn zu gründen. Nach einem Beschluss des Hauptvorstandes des Sauerländer Schützenbundes im Jahr 1962 sollte schließlich für den Kreis Iserlohn eine selbstständige Kreisgruppe gegründet werden. Entsprechend lud der damalige Kreisoberst des Kreisschützenbundes Arnsberg, Dr. Josef Lösse, die Schützenvereine im Kreisgebiet zur Gründungsversammlung der Kreisgruppe Iserlohn ein.
Zur Vorbesprechung dieser Gründungsversammlung trafen sich die Vertreter von sieben Schützenvereinen bereits am 22.09.1962 im Gasthof Knoke in Menden. Den Vorsitz dieser Versamm-lung führte Josef Schulte. Zunächst wurde in dieser Versammlung geklärt, ob die Vereine aus dem Kreis Iserlohn Interesse hätten, eine eigene Kreisgruppe zu gründen. Alle anwesenden Vereine sprachen sich dafür aus. Im Anschluss wurde darüber beraten, wie sich der Kreisvorstand zusammensetzen sollte.
Die eigentliche Gründungsversammlung fand dann am 29.09.1962 um 17.00 Uhr im Saal der Gastwirtschaft Rennebaum in Hüingsen statt.
An dieser Versammlung nahmen große Abordnungen von sieben dieser „kreislosen Vereine“ teil. Gastvereine, insbesondere aus Letmathe, Hohenlimburg und Schwerte, nahmen ebenfalls teil, um sich zunächst einmal über die Arbeit des Sauerländer Schützenbundes zu informieren.
Nach der Begrüßung durch Dr. Josef Lösse gab dieser einen anschaulichen Überblick über den Umfang und die Tätigkeiten des Sauerländer Schützenbundes. Diese Ausführungen wurden anschließend noch von weiteren Vorstandsmitgliedern des Kreisschützenbundes Arnsberg ergänzt.
Die dem Sauerländer Schützenbund bereits angehörenden Vereine
- BuSV Hüingsen
- BSV Lendringsen 1857
- SV Holzen-Bösperde-Landwehr 1857
- BSV Halingen
- SBS St. Michael Oesbern 1904
- BSV Drüpplingsen 1924
- BSV Ihmert 1925
sprachen sich danach einmütig für die Bildung der eigenen Kreisgruppe Iserlohn aus.
Die Gründung wurde dann durch Dr. Josef Lösse vollzogen, wobei es, wie bei den anschließenden Vorstandwahlen, zu einstimmigen Beschlüssen kam.
Der erste gewählte Kreisvorstand setzte sich zusammen aus:
- Kreisoberst: Josef Schulte (BSV Lendringsen 1857)
- Stellv. Kreisoberst: Florenz Voss (BSV Drüpplingsen 1924)
- Kreisgeschäftsführer: Bruno Deimen (BuSV Hüingsen)
- Kreiskassierer: Franz Degenhardt (SV Holzen-Bösperde-Landwehr 1857)
Aufnahme in den Sauerländer Schützenbund
In der am 28.04.1963 in Meschede stattgefundenen Delegiertenversammlung des Sauerländer Schützenbundes wurde auf Antrag die Kreisgruppe Iserlohn mit einem großen „Bravo“ als sechste Kreisgruppe in die große Sauerländer Schützenfamilie aufgenommen.
1. Kreisschützenfest
In der ersten Vorstandssitzung am 12.01.1963 war beschlossen worden, im Rahmen des Schützenfestes des BSV Lendringsen 1857 am Sonntag, dem 14.07.1963, das 1. Kreisschützenfest zu veranstalten.
Zu Beginn des Kreisschützenfestes fand um 9.15 Uhr das Festhochamt statt, in dem der Präses des Sauerländer Schützenbundes, Probst Anton Dünnebacke aus Brilon, eine sehr ergreifende und zu Herzen gehende Festpredigt hielt. Der Probst zeichnete dabei in kurzen Worten das Bild eines modernen Schützen auf, der, auf den Fahnenspruch „Glaube, Sitte, Heimat“ ausgerichtet, auch in der heutigen Zeit seinen Mann stehen müsse, sonst sei er eben fehl am Platze. Die Kollekte während des Gottesdienstes erbrachte 300,00 DM und wurde zur Fortführung der Bauarbeiten an der sauerländischen Friedenskirche in Meschede gespendet, wofür sich der Abt der Abtei Königsmünster in einem Schreiben herzlich bedankte.
Anschließend marschierten die Schützenbrüder der 11 Vereine zum Vogelbaum, an dem der erste Kreiskönig ermittelt wurde. Zur Teilnahme am Kreiskönigsschießen waren jeweils die letzten zwei Könige der Vereine teilnahmeberechtigt. Erster Kreiskönig der neugegründeten Kreisgruppe Iserlohn wurde der Oberst und 1. Vorsitzende des SV Holzen-Bösperde-Landwehr 1857, Josef Lehmkuhl. Dieser erkor sich Theresia Degenhardt zur Mitregentin. Ihm wurde als erstem Kreiskönig die Kreiskönigskette überreicht, die für 600,00 DM angeschafft worden war und noch heute von dem jeweils amtierenden Kreiskönig getragen wird.
Am Nachmittag folgte um 14.30 Uhr der große Festzug und anschließend ein großes Militärkonzert sowie der Festball. Die musikalische Gestaltung hatte das Heeres-Musikkorps 12 aus Düsseldorf übernommen, welches von Peter-P. Timmermann vom BSV Lendringsen 1857 finanziert wurde.
Die folgenden Jahre
In den folgenden Jahren konnte die Kreisgruppe Iserlohn weitere Schützenvereine und -bruderschaften aufnehmen. Andere verließen dafür wieder die Gemeinschaft. In den Anfangsjahren wurde darüber hinaus fast jährlich ein Kreisschützenfest gefeiert. Zu Beginn der 1970er Jahre wurden auch Konzertveranstaltungen zugunsten des Kinder- und Jugenddorfes Bökenförde-Rietberg durch die Kreisgruppe Iserlohn durchgeführt.
Gründung der Kreisjungschützenabteilung
Bereits während der Kreisversammlung am 23.03.1985 in Menden-Platte Heide waren alle Mitgliedsvereine dazu aufgerufen worden, einen Jugendvertreter zu benennen. Am 25.10.1985 fand ein erstes Treffen von acht Jugendvertretern statt. Bei diesem Treffen wurde Hubert Bode vom SV 1959 Menden-Platte Heide zum Kreisjugendvertreter gewählt und Kai-Uwe Klee vom Versetaler SV 1950 Werdohl-Eveking zu seinem Stellvertreter. In der Kreisversammlung am 08.03.1986 in Halingen wurde diese Wahl bestätigt.
Die weitere Entwicklung und die zahlreichen Aktivitäten der Kreisjungschützen wird auf der Homepage gesondert eingegangen.
25-jähriges Bestehen
Am 24.10.1987 wurde das 25-jährige Bestehen der Kreisgruppe Iserlohn in der Schützenhalle des BSV Lendringsen 1857 gefeiert. Abordnungen aus allen Vereinen und Bruderschaften nahmen an dieser Jubiläumsfeier teil, zu der auch eine Reihe von Ehrengästen begrüßt werden konnte.
So marschierten zu Beginn die Fahnenabordnungen, allen voran die Standarte der Kreisgruppe Iserlohn, in die Schützenhalle ein. Als Ehrengäste konnte Kreisoberst Friedhelm Ruthenberg unter den über 1.000 Gästen u.a. den Bundespräses Dechant Karl-Josef Müller, den stellv. Bundesoberst Konrad Thiemeyer, den Bundeskönig Franz Kolossa, den Kreiskönig Lorenz Schulte, die Bundestagsabgeordneten Prof. Dr. Otto Wulff und Heinz-Alfred Steiner, den Bürgermeister der Stadt Menden Otto Weingarten, den 1. Vorsitzenden des BSV Lendringsen 1857 Heribert Schulte und den Bundesschießmeister Hubert Schröder begrüßen.
Besonders begrüßte Kreisoberst Friedhelm Ruthenberg die verdienten Männer der ersten Stunde, Bruno Deimen und Franz Degenhardt. Unter langanhaltendem Beifall sprach er beiden Dank und Anerkennung für die geleistete Arbeit in den vergangenen 25 Jahren aus. In seiner Festansprache beschrieb Kreisehrenoberst Bruno Deimen sehr anschaulich die Gründung der Kreisgruppe Iserlohn. Zum Abschluss führte er aus:
Wir haben stets im Geist unseres Wahlspruches – „Für Glaube, Sitte und Heimat“ – gearbeitet. Unser Ziel war es immer, das Miteinander, die Kameradschaft und Freundschaft der Schützenbrüder, der Vereine und Bruderschaften untereinander zu fördern.
Die Feier wurde musikalisch von der Kurkapelle Langscheid gestaltet, die anschließend noch zum Tanz aufspielte. Weiterhin gab es musikalische Einlagen vom Spielmannszug des BV Bösperde.
Kreisgruppe Iserlohn wird eingetragener Verein
Bereits in der Jahresabschlussbesprechung der Vorsitzenden und Obristen am 13.11.1998 wurde, auf Vorschlag des Kreisvorstandes, beschlossen, die Kreisgruppe Iserlohn beim Amtsgericht Menden in das Vereinsregister eintragen zu lassen. Damit verbunden war gleichzeitig die Umbenennung in „Kreisschützenbund Iserlohn e.V.“. Der amtierende Kreisvorstand wurde beauftragt, zu diesem Zweck eine entsprechende Satzung auszuarbeiten.
In der Kreisversammlung am 11.03.2000 wurde schließlich die neu erstellte Satzung des Kreisschützenbundes Iserlohn verabschiedet. Am 22.05.2000 erfolgte die Eintragung in das Vereinsregister.
Fahnenbanner für die Mitgliedsvereine
Während der Jahresabschlussbesprechung am 09.11.2001 überreichte Bierverleger Heinz-Günter Fritz sen. die von der Warsteiner Brauerei gestifteten Fahnenbanner mit Wappen des Kreisschützenbundes Iserlohn an die einzelnen Vereinsvertreter.
Damit haben die Vereine die Möglichkeit, bei ihren Schützenfesten und anderen Veranstaltungen, ihre Mitgliedschaft zum Kreisschützenbund Iserlohn auch nach außen hin zeigen zu können.
50-jähriges Bestehen
Im Jahr 2012 konnte der KSB Iserlohn sein 50-jähriges Bestehen feiern. Den Auftakt des Jubiläumsjahres bildete der Festakt, der am 07.01.2012 in der Mehrzweckhalle in Oesbern stattfand.
Vor dem eigentlichen Festakt fand ein ökumenischer Gottesdienst in der St. Antonius-Kapelle Oesbern statt, der von Bundespräses Richard Steilmann und vom Vertreter der evangelischen Kirche im SSB, Heinz-Dieter Quadbeck, zelebriert wurde. Kreisoberst Stefan Tremmel konnte beim anschließenden Festakt, neben Vertretern von 19 Mitgliedsvereinen, auch zahlreiche Ehrengäste begrüßen. Besonders freute sich der Kreisschützenbund den Vizepräsidenten der EGS, Jos Verbeeten, als Festredner begrüßen zu können. Jos Verbeeten fand in seiner Ansprache dann auch die passenden Worte, mit denen er die Arbeit des KSB Iserlohn würdigte. Dabei war er froh über die Einladung: „Die Einladung unterstreicht, dass der Kreisschützenbund sich über Grenzen hinaus einbezieht.“ Dass die Schützenverbände sich nicht von den monatelangen politischen Diskussionen über den Sinn und Zweck von Schießsportgruppen entmutigen ließen, könne man nicht genug würdigen. Besonders die Politik scheine vergessen zu haben, dass es im Schützenwesen nicht ums Schießen gehe, „es geht um das Beschützen von Glaube, Sitte und Heimat. Wir schützen die Gemeinschaft“, so Jos Verbeeten. „Wenn der Einsatz von Ehrenamtlichen wegfällt, stockt unsere Gesellschaft im selben Moment. Wir bringen Leben in die Bude“, bekräftigte er und traf damit den Nerv der anwesenden Schützenschwestern und Schützenbrüder. Im Anschluss an die Festrede übereichte er Kreisoberst Stefan Tremmel eine Auszeichnung der EGS.
Weitere Grußworte richteten Bundesoberst Karl Jansen, Mendens Bürgermeister Volker Fleige und Landrat Thomas Gemke an die Anwesenden. Für die Mitgliedsvereine überbrachte der Kreiskönig von 1966, Clemens Morgenstern, die Grußworte. Für Abwechslung an diesem Abend sorgte die musikalische Unterhaltung durch die Schützenkapelle Oesbern.
Im Rahmen des Festaktes wurde auch die Chronik vorgestellt, die erstmals die Geschichte des KSB Iserlohn zusammenfasst. Darüber hinaus wurde auch eine Jubiläumsmedaille aufgelegt.
Am 08. und 09.09.2012 wurde die Schützenfestsaison 2012 mit dem 23. Kreisschützenfest des KSB Iserlohn beendet. Ausrichter war der SV Holzen-Bösperde-Landwehr 1857. Zum Auftakt des Kreisschützenfestes versammelte sich eine stattliche Anzahl Schützen im Festzelt zum ökumenischen Gottesdienst, der von Pfarrer Reinold Kinold und Pfarrer Hans-Dietmar Daubner zelebriert wurde. Im Anschluss erlebten alle Teilnehmer einen beeindruckenden „Großen Zapfenstreich“ am Haus Kotten, der vom Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Bösperde und dem Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Heggen ausgeführt wurde. Nach der Kranzniederlegung am Ehrenmal folgte im Festzelt die Begrüßung der Schützenvereine und Bruderschaften durch den 1. Vorsitzenden des SV Holzen-Bösperde-Landwehr 1857, Stefan Lorke sowie die offizielle Eröffnung des Kreisschützenfestes durch Kreisoberst Stefan Tremmel. Im Anschluss hieran begann die Ermittlung der neuen Kreismajestäten. Den Anfang machten hierbei die Jungschützen. Hier konnte sich Franziska Herber vom Versetaler SV durchsetzen und die Würde der Kreisjungschützenkönigin erringen. Zu ihrem Prinzregenten erwählte sie Tim Fleischer. Es schloss sich das Schießen um die Würde des Kreiskönigs an. Hier konnte sich Björn Meisler vom BSV Lendringsen gegen seine Mitbewerber durchsetzen. An seiner Seite regierte Gabi Adolph. Nach der Proklamation wurde noch bis tief in die Nacht im Festzelt und bei angenehmen Temperaturen, auch auf dem Festplatz gefeiert. Der Sonntag begann mit einem Gottesdienst in der Maria Magdalena Kirche in Bösperde, der von der Marktkapelle Wolnzach mitgestaltet wurde. Nach einem Frühschoppenkonzert in der Schützenhalle schloss sich pünktlich um 14.00 Uhr der große Festumzug an. Über 1.500 Schützinnen und Schützen sowie Musiker hatten sich hierzu angemeldet und boten den Zuschauern am Straßenrand ein farbenprächtiges Bild. Die Stimmung in der Halle sowie im angrenzenden Zelt war anschließend bis in die späten Abendstunden hervorragend.